Prüfungen, Gurte oder Graduierungen gibt es im Ving Tsun nicht. Individuell kann festgestellt werden, wie sich Fähigkeiten und Fertigkeiten durch das Training fortlaufend verbessern und verfeinern.
Ohnehin ist es die Pflicht und Dienstleistung eines guten Lehrers seine Schüler ständig und in jedem Unterricht zu prüfen und zu korrigieren. Daher sagt eine Momentaufnahme alle drei- sechs Monate bei Schülergrad- oder Gurt-Prüfungen nichts über die Fähigkeit eines Schülers aus. Vielmehr sollte nun zwei Wochen später geprüft werden, ob der Schüler noch seinen Grad oder Gurt „Wert“ ist. In jedem Training prüfen und korrigieren kann für eine unbegrenzte individuelle Entwicklung das einzig vernünftige sein.
Es gibt drei waffenlose Grundformen:
- 1. Form: Siu Lim Tao (Kleine Idee) ist eine Ansammlung aller Ving-Tsun-Bewegungen und bildet die Basis für alle folgenden Formen.
- 2. Form: Chum Kiu sind Bewegungskombinationen, Drehungen, Tritte und Schritte. Sie dienen dazu, den Gegner mit einfachen Mitteln zu besiegen.
- 3. Form: Biu Gee Um sich aus scheinbar aussichtlosen Situationen zu retten, erlernt man diese Form. Sie beinhaltet unter anderem Kampfstrategien die es einem ermöglichen, sich auch gegen mehrere Gegner zu schützen.
Spezifisches Training
Chi-Sao – die Fauststoßpflege
Parallel zur zweiten Form beginnt der Schüler mit dem Chi-Sao-Training. Es ist ein besonderes Empfindungstraining, das Reflexe, Schnelligkeit und Zielstrebigkeit trainiert, um direkte und genaue Reaktionen zu entwickeln. Dieses spezielle Training gibt es nur im Ving Tsun Kung Fu.
Trainingsgeräte
Holzpuppenform
Ein weiterer wichtiger Bereich des Ving Tsun-Systems beschäftigen sich hauptsächlich damit, wie ungünstige Kampfpositionen korrigiert werden können. Weiterhin werden Timing und Gleichzeitigkeit von Abwehr und Angriff sowie die Schritttechnik verbessert.
Langstock- und Doppelmesserform
Zur Ving Tsun-Ausbildung gehört auch der souveräne Umgang mit Waffen im Kampf.
Im Ving Tsun ist alles enthalten, was zum Kämpfen benötigt wird. Das System erfordert keine besonderen akrobatischen Fähigkeiten, sondern verfolgt vielmehr das Ziel, seinen Gegner einfach und in kürzester Zeit zu immobilisieren sowie kampfunfähig zu machen.